Eine doppelt schöne Überraschung
„Ja, is denn jetzt scho Weihnachten?!“ könnte in Anlehnung an Franz Beckenbauers Werbespruch das Fazit des Vereins „Freunde der Ortsgeschichte Pähl – Fischen“ sein, was die Jubiläums-Veranstaltung zu seinem 10-jährigen Bestehen am Freitag, 25.10.2024 im Pähler Pfarr- und Gemeindezentrum anging.
Mit keinerlei Erfahrung diesbezüglich, und ausser mit bisher 25 kostenlos im ganzen Gemeindegebiet verteilten Heften zu ortsgeschichtlichen Themen oder mit einem Stand auf dem Pähler Adventsmarkt nie öffentlich aufgetreten, schwankten unsere teils bangen Erwartungen zwischen 40 und 80 Besucherinnen und Besuchern – wir hatten buchstäblich null Anhaltspunkt.
Als aber eine Gästegruppe schon 40 Minuten vor Einlassbeginn die ersten beiden 6er-Tische besetzte, keimte doch eine gewisse Hoffnung auf. Und wie dann 10 Minuten nach dem offiziellen Einlassbeginn 152 Leute da waren, machte sich echte Freude breit. DAS hatten wir uns nicht einmal zu träumen gewagt.
Um es kurz zu machen: der Abend war ein voller Erfolg. Der angekündigte Überraschungsfilm, ein 40-Minuten-Werk von Chefarchivar Ulf Hermanspann und seiner Frau Elisabeth war ein Potpourri aus Sequenzen von historischen Filmen aus unserem Archiv. Um nur einige zu nennen: Vom Schulhausumbau in Fischen während der Sommerferien 1964 (für Kinder und Lehrpersonal am 1. Schultag bezugsfertig!) über Schwimm-Meisterschaften 1977 im Hochschloßweiher neben dem Wanderweg von Pähl nach Andechs, halsbrecherischen Skiabfahrten in Hinterhadern 1981 und verschiedenen Maibaumaufstellungen in Pähl, Fischen und Kerschlach bis zur ersten Primiz nach 84 Jahren für einen jungen Priester aus dem Dorf im Juni 2019 war vieles dabei, und die Anwesenden hatten eine Mordsgaudi beim Erkennen von sich oder Nachbarn als Kinder, Jugendliche oder eben beim feierlichen Primizumzug.
Gefreut hat uns in der kurzen Gastrede des Bürgermeisters Simon Sörgel die lobende Anerkennung unseres rein ehrenamtlichen Engagements, weil sonst, wie er sagte, wohl sehr viele der bereits über 33.000 gesammelten Urkunden, Dokumente, Briefe, Fotos, Zeitungs-Artikel und -Meldungen in Containern entsorgt worden wären oder in Garagen und auf Speichern vergammeln würden.
Wolfgang Z. Keller